Die Urlaubs- und Ferienzeit beginnt ja schon bald – ich hatte meinen „großen“ Urlaub heuer bereits. Essen ist im Urlaub ja für viele so ein bisschen ein "Stressthema": Man möchte sich vielleicht einfach gesund ernähren, die Möglichkeiten sind aber beschränkt oder man verträgt viele Sachen nicht und kann das ganze daher nicht so ganz genießen, bestimmte Arten von Reisen werden vielleicht deswegen gleich nicht gemacht...Dauerbauchweh, Verstopfung, Durchfälle etc. sind bei vielen ein Thema; auch ich hatte früher so meine Probleme, die es mittlerweile gar nicht mehr gibt. Ich war gerade in den USA (Roadtrip, dh. jeden Tag woanders, allerdings nicht mit dem Wohnwagen, da wäre man etwas flexibler, weil man mehr selbst zubereiten bzw. etwas auf Vorrat kaufen könnte); da ist es nicht ganz leicht, sich halbwegs gesund zu ernähren. Daher möchte ich so meine Erfahrungen hier teilen:
☀️Wenn man sich das ganze Jahr über passend ernährt (nach seinem Stoffwechseltyp und entsprechend der individuellen Verdauungskraft), ist für die Zeit eines Urlaubs etwas mehr unpassend meist kein Problem - eine gut gepflegte Mitte verträgt das, wenn jetzt nicht gerade ausschließlich "Blödsinn" gegessen wird. Ausnahme natürlich: Starke Unverträglichkeiten oder Allergien, die sollten natürlich immer beachtet werden.
☀️Man sollte sich auch nicht zu sehr mit dem Thema "gesund essen" stressen. Stress tut uns auch nicht gut und schlägt uns auf die Leber (die berühmte Laus 😉). Man darf auch einfach mal genießen und "sich etwas gönnen". Ausnahme siehe natürlich oben; mittlerweile gibt's aber schon viele Möglichkeiten an glutenfrei, laktosefrei etc., notfalls kann man sich von daheim zB sein eigenes Brot mitnehmen. Achtung dabei: Lies dir die Einreisebestimmungen des Urlaubslandes durch (z.B. in den USA ist Lebensmitteleinfuhr nicht unproblematisch).
☀️Ich persönlich achte darauf, dass ich meistens ein gekochtes Frühstück habe (Porridge, Eiergerichte je nach vorhandener Möglichkeit, am liebsten beides 😉). Wenn im Hotel kein Frühstück angeboten wird, bereite ich mir Porridge mit Wasserkocher selbst im Zimmer zu. Nüsse und frische Heidelbeeren dazu. Manchmal gab es auch Reste vom Vortag (zB vom Asiaten, da kriegt man ohnehin immer zu viel, das kann man sich auch einpacken lassen), v.a. für die Rotfleischtypen ist das eine Möglichkeit, die sind ja mit einem Porridge nicht optimal versorgt.
☀️Generell wähle ich meine Speisen (eigentlich schon automatisch) so, dass sie in etwa meinem Stoffwechseltyp entsprechen; insbesondere achte ich auf genügend Eiweiß, da ich ansonsten recht schnell wieder hungrig bin und dann natürlich die ganzen Verlockungen an jeder Straßenecke durchaus verführerisch sein können. Wenn ich satt und zufrieden bin, kratzen mich diese überhaupt nicht.
☀️ Wenn es die Möglichkeit gibt, bestelle ich mir im Restaurant Gemüse dazu oder wähle Gerichte, in denen Gemüse enthalten ist. In den USA bietet sich zB asiatische oder mexikanische Küche hier sehr an.
☀️Bei Fast Food (der eine oder andere 🍔 war auch dabei, darf auch sein und wurde mit Genuss verspeist) greife ich ansonsten eher zB zu einem Burrito (Reis, Hülsenfrüchte, Gemüse, evtl. Fleisch), ist somit quasi ein Essen nach TCM und schmeckt (mir) sehr gut. Mir ist schon bewusst, dass die Qualität nicht überragend sein wird. Aber auch hier: Nicht zu viel Stress damit machen, wenn man unterwegs ist, muss man dem "arbeiten", was verfügbar ist, ein bisschen zu schauen, was es in der Umgebung gibt, zahlt sich aber jedenfalls aus. Im Zeitalter von Google & Co ist das mittlerweile auch sehr easy – einfach kurz Rezessionen und Bilder anschauen.
☀️Man kann sich auch Mahlzeiten (zB für Wanderjause, Picknick etc.) aus dem Supermarkt zusammenstellen: hartgekochte Eier, Avocado, Gemüse wie Tomaten etc., Oliven, Thunfisch, Hummus etc. Fertige Sandwiches sind oft enttäuschend. Bei Brot/Gebäck greife ich meist zum (mutmaßlich) geringsten Übel oder es gibt auch mal Reste von Reis, Kartoffeln vom Vorabendessen, das lässt sich gut kombinieren und man hat im Handumdrehen eine schmackhafte Bowl.
☀️Für den Notfall habe ich immer Nüsse oder zuckerfreie Nussriegel (die habe ich von daheim mitgebracht) dabei; mit zuckerfrei haben sie es in den USA nicht so 😳). Wenn sich Hunger breit macht und gerade nichts da ist, ist das immer noch besser als Schoki (die hatte ich auch dabei 😉, ist aber eher als Nachspeise gedacht). Gerade wenn man unterwegs ist, ist die Zeit nicht immer abschätzbar, wann es wieder etwas gibt. ….und es gibt Stoffwechseltypen, die Hunger nicht soooo gut aushalten 😉
☀️Eis gibts auch bei mir hin und wieder, nicht täglich, um meine Verdauung nicht zu stark runterzukühlen. Wenn, dann genieße ich es ohne schlechtes Gewissen an einem schönen Plätzchen nach einer möglichst gekochten Mahlzeit, nicht als „Zwischensnack“.
☀️Ich esse abends prinzipiell keine Rohkost, auch im Urlaub nicht (abgesehen von etwas Blattsalat als Beilage); besonders jene, die eine eher schwache Verdauung haben, bemerken den Unterschied.
☀️Auch im Urlaub versuche ich, regelmäßige Mahlzeiten und Essenspausen größtenteils einzuhalten und nicht den ganzen Tag dahinzusnacken. Der Körper liebt die Regelmäßigkeit und Essenspausen sind wichtig für die Verdauung und im Hinblick auf den Blutzucker.
☀️Um gut mit Mikronährstoffen versorgt zu bleiben, sind Vitamin D & Co immer mit im Gepäck. Auch mein Omega3-Öl nehme ich normalerweise mit oder (wenn es wie bei meiner letzten Reise unpraktisch ist mitzunehmen) dosiere vorher nachher doppelt, um hier gut versorgt zu bleiben.
Ich hoffe, es war hier der eine oder andere wertvolle Urlaubstipp für dich dabei, damit Genuss und Erholung (oder was auch immer man haben möchte 😉) im Vordergrund stehen und die Urlaubsfreude nicht durch unliebsame Probleme getrübt wird.
PS: Etwas möchte ich an dieser Stelle auch noch loswerden: Ich fahre gerne weg und entdecke die Welt, freue mich aber auch immer, wieder nach Hause zu kommen. Insbesondere bin ich dankbar, in einem Land wie Österreich zu leben: Alleine, dass man hier einfach Wasser aus der Leitung trinken kann, ist ein großes Geschenk. Weiters schätze ich die Vielfalt und Qualität der Lebensmittel unserer Bauern sehr. Ich freue mich dann auch immer, wieder selbst zu kochen und selbst zu entscheiden, welche Lebensmittel ich für Gerichte verwende (zB ist es mir persönlich wichtig, hochwertige Fette in meiner Küche zu verwenden, in Restaurants – leider auch bei uns – wird oft mit billigen Pflanzenölen gekocht, was negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat).