Radieschen sind das erste heimische Gemüse, das in der Frühlingssaison den Weg auf unsere Teller und Jausenbrettl findet. Sie sind wahre Nährstoffbomben und enthalten viel Vitamin C, weiters B-Vitamine, Selen, Kalium, Magnesium, Folsäure, Eisen, Phosphor.
Zu-/Einordnungen nach TCM:
Thermik: roh: erfrischend, gekocht: neutral
Geschmack: scharf
Organe/Element: Metallelement (Lunge und Dickdarm), weiters Bezug zum Magen
Durch die bewegende Wirkung des scharfen Geschmackes kann Schleim gelöst werden (zB Schleim in der Lunge, auch bei Raucherhusten) – alle scharfen Gemüse (wie zB auch Rettich) haben diese Eigenschaften. Weiters wirkt die Schärfe positiv auf die Immunabwehr. Diese Wirkung haben sie besonders dann, wenn sie roh gegessen werden und tatsächlich scharf sind (die Schärfe wird leider oft weggezüchtet).
Radieschen werden weiters therapeutisch angewendet bei
- Bronchitis, Schleim in der Lunge, Halsschmerzen, trockenem Husten / trockenen Schleimhäuten (Radieschen oder weißen Rettich raspeln, mit Honig vermischen, kaffeelöffelweise über den Tag verteilt einnehmen, Honig hat befeuchtende Wirkung auf die Schleimhäute, so können sich Keime nicht mehr so leicht festsetzen und das Abhusten wird erleichert);
- Verdauungsblockaden, Spannungsgefühle im Bauch. Auch hierzulande ist/war es üblich, dass scharfe Gemüse wie Rettich oder Kren zu schweren Fleischspeisen gereicht werden (zu Ostern macht man es nach wie vor);
- „hitzigen“ Hauterkrankungen wie Neurodermitis – sie kühlen das Blut;
- Wassereinlagerungen, Ödemen, Schwellungen – sie haben auch stark diuretische Wirkung;
- Kopfschmerzen/Migräne (chinesisch handelt es sich um eine Stagnation, die durch den scharfen Geschmack aufgelöst werden kann). Bei Migräne wird weiters Pfefferminztee empfohlen (scharf-kühlend verschafft Linderung – aber Achtung, wenn man generell an innerer Kälte leidet, dann nur kleine Mengen, da stark abkühlend).
Wenn Kältesymptome vorliegen (wässriger Durchfall, unverdaute Nahrungsreste im Stuhl, Schilddrüsenunterfunktion), sollten Radieschen nicht in zu großen Mengen roh gegessen werden – dann sollten insgesamt erfrischende Lebensmittel (Rohkost) nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
Auch den Blättern sollte man eine Chance geben: Sie sind besonders kalzium- und eisenreich. Sie können wie Spinat zubereitetet werden (einfach in zerlassener Butter dünsten); die jungen Blätter kann man auch in Salate mischen. Auch die Verarbeitung zu Pesto ist möglich.
Radieschensprossen sind wahre Enzym-, Vitamin- und Spurenelementbomben: Ein Keimling hat das Potenzial einer ganzen Pflanze – sie sind einfach in der Anzucht und passen auf sämtliche warmen und kalten Gerichte oder können einfach in den Salat gemischt werden. Außerdem geben sie jedem Gericht den optischen Feinschliff – das Auge isst ja schließlich mit.
Appetit bekommen auf die kleinen Wunderwuzzis?
Hier einige Zubereitungsideen:
- Radieschensuppe (besonders hübsch mit Gänseblümchen garniert)
- Radieschen-Tzatziki
- gebratene Radieschen (untergemischt in Gemüsepfannen oder Salate)
- Radieschengrün-Pesto
- sauer eingelegte Radieschen mit rotem Pfeffer